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Sailor Moon - Usagis Abenteuer im Wunderland 02
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Sailor Moon - Usagis Abenteuer im Wunderland 02
Hier folgt nun Kapitel 2.
Besetzung:
ALICE = Usagi
WEIßES KANINCHEN = Chibiusa
MAUS = Shingo
- 2.Kapitel:
- Der Tränensee
Das wird ja immer merkwürderlicher!“ schrie Usagi. Sie war dermaßen fassungslos, dass sie nicht mehr fehlerlos sprechen konnte. „Ich zieh mich auseinander, wie das längste Fernrohr, das es je gegeben hat! Lebt wohl, Füße!“ Denn ihre Füße waren schon so weit entfernt, dass sie sie kaum noch erkennen konnte. „Ach, ihr armen Füßchen, wer wird euch nun Schuhe und Strümpfe anziehen? Ich wenigstens werde nicht mehr für euch sorgen. Ihr müsst schon sehen, wie ihr allein fertig werdet! – Aber ich will nett zu ihnen sein“, sagte sie sich, „sonst gehen sie nicht dahin, wohin ich will. Ob ich ihnen zu Weihnachten ein paar neue Stiefel schicke?“
Sie überlegte, wie sich das einrichten ließe. „Am besten lasse ich ihnen die Stiefel per Boten zukommen. Das wird ein Spaß, den eigenen Füßen Pakete zu schicken! Und wie sonderbar sich die Adresse ausnehmen wird: An seine Hochwohlgeboren Usagis rechten Fuß, Kaminvorleger, Platz am Kamingitter (mit grüßen von Usagi). Herrje, was rede ich für Unsinn!“
In diesem Augenblick stieß ihr Kopf gegen die Saaldecke. Sie war wahrhaftig fast drei Meter lang geworden. Hastig griff sie nach dem goldenen Schlüsselchen und rannte zur Gartentür.
Arme Usagi! Nun konnte sie sich nur noch auf die Seite legen und mit verrenktem Kopf in den Garten spähen. Hineinzugelangen war aussichtloser denn je. Sie setzte sich hin und brach wieder in Tränen aus.
„Schämen solltest du dich!“ schalt sie sich. „So ein großes Mädchen … (Das stimme allerdings!) … und heult! Hör sofort auf, sag ich dir!“ Aber das nützte nichts, ihre Tränen flossen eimerweise weiter, und bald bildete sich um sie herum ein See, etwa zehn Zentimeter tief und halb so große wie der lang gestreckte, niedrige Saal.
Nach einer Weile hörte sie ein Getrippel in der Ferne und trocknete sich hastig die Augen, um zu sehen, wer da käme. Es war das pinkhaarige Mädchen in dem weißen Häschenkostüm; es kehrte prächtig gerkleidet zurück mit weißen Glacéhandschuhen in der einen Pfote und einem großen Fächer in der anderen. In größter Eile hoppelte sie näher. „Och, die Herzogin, die Herzogin! Hoffentlich zürnt sie mir nicht, weil ich sie warten ließ!“ jammerte sie vor sich hin. Usagi war so verzweifelt, dass sie jedes Wesen, ob Mensch oder Tier, um Hilfe gebeten hätte. Sie wartete nur noch ab, bis das Mädchen herangekommen war, und redete es dann schüchtern an: „Ach bitte, liebes Mädchen, ich …“ Das Mädchen fuhr entsetzt zusammen, ließ die Glacéhandschuhe und den Fächer fallen, flitzte davon und war in der Finsternis verschwunden.
Usagi hob Fächer und Handschuhe auf, und da es im Saal ziemlich heiß war, fächelte sie sich unaufhörlich, während sie weiter sprach. „Ach, du meine Güte! Heute passieren mit die wunderlichsten Dinge, während doch gestern alles wie gewöhnlich war. Ob ich etwa über Nacht verwandelt worden bin? Mal überlegen: War ich unverändert, als ich heute Morgen aufstand? Ich glaube fast, dass ich mir ein bisschen fremd vorkam. Nun weiter: Wenn ich nicht ich bin, wer in aller Welt bin ich dann? Das ist mir ein Rätsel!“
Sie ging in Gedanken ihre gleichaltrigen Schulfreundinnen durch, um herauszufinden, ob sie in eine von diesen verwandelt worden wäre.
„Auf keinen Fall bin ich Ada“, sagte sie, „denn die hat lange Ringellocken, und mein Haar ringelt sich überhaupt nicht. Mabel kann ich auch nicht sein, denn ich weiß ziemlich viel, und die hat von nichts `ne Ahnung. Außerdem – sie ist sie, und ich bin ich, und … ach, wie verzwickt das ist! Mal sehen, was ich noch weiß. Vier mal fünf ist zwölf, und vier mal sechs ist dreizehn, und vier mal sieben ist … Nein, auf diese Weise komme ich nie bis zwanzig. Doch das einmaleins ist nicht so wichtig, ich versuche es lieber mit Erdkunde: London ist die Hauptstadt von Paris, und Paris ist die Hauptstadt von Rom, und Rom ist … Nein, das war bestimmt wieder falsch! Demnach hab ich mich wohl doch in Mabel verwandelt! Ich sag jetzt zur Probe was ganz einfaches auf, zum Beispiel: ‚Da hockt das kleine Bienenkind’!“
Sie faltete die Hände im Schoß, wie sie es beim Schulunterricht zu tun pflegte, und begann, aber ihre Stimme klang sonderbar heiser, und die Worte, die aus ihrem Munde kamen, hörten sich ebenso sonderbar an.
„Da hockt das kleine Krokodil
im grellen Sonnenglanz
und putzt sich in der Flut vom Nil
den goldnen Schuppenschwanz.
Es spreizt die Tatzen, gähnt und reißt
den Rachen auf ganz dreist
und grinst, als ob’s willkommen heißt
die Fischlein, die’s verspeist.“
Ach, das war sicher wieder falsch!“ jammerte die arme Usagi schluchzend. „Ich bin also tatsächlich Mabel und muss jetzt in einer elenden Hütte wohnen, ganz ohne schönes Spielzeug und dauernd Schularbeiten machen! Nein, das will ich nicht! Wenn ich Mabel bin, dann bleib ich hier unten, auch wenn die ganze Familie den Kopf ins Kaninchenloch steckt und mich anfleht: ‚Liebling! Komm wieder raus!’ Dann gucke ich bloß nach oben und frage: ‚Wer bin ich? Das müsst ihr mir sagen, denn ich geh erst wieder rauf, wenn ich jemand bin, der ich sein mag. Andernfalls bleib ich so lange hier unten, bis ich wer anders werde!’ – Aber ach!“ schluchzte Usagi. Ich wünschte mir so sehr, dass überhaupt einer seinen Kopf in Kaninchenloch steckt! Ich hab gar keine Lust mehr, mutterseelenallein zu sein!“
Zufällig fiel ihr Blick auf ihre Hände, und sie sah zu ihrer Überraschung, dass sie beim Sprechen einen kleinen weißen Glacéhandschuh des Mädchens angezogen hatte. „Nanu?“ fragte sie, „bin ich wieder klein geworden?“ Sie sprang auf, lief zum Tisch, um sich an ihm zu messen, und stellte fest, dass sie jetzt bloß noch fünf Zentimeter hoch war und schnell weiter zusammenschrumpfte. Zum Glück fand sie heraus, dass die Schrumpfung durch den Fächer verursacht wurde, den sie in der Hand hielt. Schleunigst ließ sie ihn fallen, gerade noch rechtzeitig genug, um nicht gänzlich hinwegzuschrumpfen.
„Das war höchste Eisenbahn!“ sagte sie. Der plötzliche Wechsel erschreckte sie ziemlich, aber sie war immerhin froh, überhaupt noch vorhanden zu sein. „Nun aber in den Garten!“ Sie stürzte zu der kleinen Tür, doch die war wieder verschlossen, und wieder lag das goldene Schlüsselchen auf dem gläsernen Tisch. „Jetzt steht es noch schlimmer als zuvor!“ rief die arme Usagi. „Denn ich war noch nie so winzig, noch nie, niemals! Zu schlimm, gar zu schlimm ist das!“
Sie glitt aus und plumpste in salziges Wasser. Anfangs glaubte sie, in ein Meer gefallen zu sein. „Und dann könnte ich mit der Eisenbahn zurückfahren“, sagte sie. Sie war nämlich schon einmal am Meer gewesen und hatte daraus die allgemeine Schlussfolgerung gezogen, dass es überall an der Küste fahrbare Badehäuser gibt, Kinder, die mit Holzspaten im Sand buddeln, außerdem eine Straße mit Fremdenheimen und dahinter eine Eisenbahnstation. Indessen ging ihr bald ein Licht auf. Sie war in den Tränensee gefallen, den sie geweint hatte, als sie drei Meter lang war.
„Hätte ich doch nicht soviel geheult!“ sagte sie, während sie auf der Suche nach dem Ufer im See herum schwamm. „Zur Strafe muss ich nun wohl in meinen eigenen Tränen ertrinken. Das wäre wirklich ungewöhnlich! Aber heute ist ja nahezu alles ungewöhnlich!“
Als sie noch jemand in den Wellen plätschern hörte, schwamm sie auf den Unbekannten zu, den anfänglich für ein Walross oder Nilpferd hielt, bis ihr bewusst wurde, wie klein sie selbst augenblicklich war. Bald erkannte sie auch, dass sie nur eine Maus vor sich hatte, die ebenfalls ins Wasser gefallen war.
„Ob es Zweck hat, die Maus anzusprechen?“ fragte sich Usagi. „Hier unten ist alles dermaßen wunderlich, dass ich durchaus nicht erstaunt wäre, wenn die Maus antworten würde.“ Und sie rief: „O Maus, Maus, Maus! Wie komm ich aus dem See hinaus? Ich mag nicht länger schwimmen hier, o Maus!“ Usagi glaubte, das wäre der richtige Umgangston für Mäuse. Sie hatte zwar noch nie mit einer geplaudert, erinnerte sich aber, in der lateinischen Grammatik ihres Bruders eine Mäusedeklination gesehen zu haben: die Maus, der Maus, der Maus, die Maus, o Maus. Die Maus blickte sie an und zwinkerte ihr anscheinend mit einem Auge zu, sagte aber nichts.
„Sie versteht mich nicht“, sagte sich Usagi. „Vielleicht ist es eine französische Maus, die mit Wilhelm dem Eroberer zu uns nach England gekommen ist.“ Trotz ihrer Geschichtskenntnisse hatte Usagi keine klare Vorstellung davon, wie lange das her war. Probeweise fragte sie nun: „Où est ma chatte?“ (Das heißt: „Wo ist meine Katze?“) Es war der erste Satz aus ihrem französischen Lehrbuch. Die Maus machte vor Entsetzen einen Satz aus dem Wasser und zitterte am ganzen Leibe. „Oh, ich bitte vielmals um Entschuldigung!“ rief Usagi eilfertig. Da hatte sie doch aus Versehen die Empfindungen des armen Wesens verletzt! „Ich habe ganz vergessen, dass du keine Katzen magst!“
„Keine Katzen magst?“ kreischte die Maus, die eigentlich nur ein Junge in einem Mauskostüm war. „Würdest du Katzen mögen, wenn du eine Maus wärst?“
„Wahrscheinlich nicht“, beschwichtigte sie Usagi. „Sei mir bitte nicht böse. Trotzdem hätte ich dir gern unsere Katze Diana gezeigt. Die würdest du bestimmt mögen. Sie ist so ein herziges, friedliches Tierchen.“ Sie machte langsame Schwimmstöße und sagte dabei halb zu sich selbst: „Und die schnurrt so nett, wenn sie am Feuer sitzt, sich die Pfoten leckt und das Mäulchen putzt. Ihr weiches Fell lässt sich so schön streicheln, und außerdem ist sie eine hervorragende Mäusefängerin … Oh, entschuldige!“ unterbrach sie sich, weil sich dem Jungen vor Angst das Fell sträubte und sie offensichtlich tief beleidigt war. „Wir wollen nicht mehr über sie sprechen, wenn es dir missfällt.“
„’Wir’ sagst du?“ piepste der Junge, bis zur äußersten Schwanzspitze zitternd. „Als ob ich über diese Person auch nur ein einziges Wort verlieren würde! Seit alters her hasst unsere Familie die Katzen, diese abscheulichen, minderwertigen Geschöpfe! Lass mich nicht noch einmal den Namen hören!“
„Ich will es nicht wieder tun!“ beteuerter Usagi und wechselte eilig das Thema. „Magst du …, magst du vielleicht Hunde leiden?“ Da der Junge keine Antwort hab, fuhr Usagi eifrig fort: „In unserer Nähe wohnt ein süßer kleiner Hund, den würde ich dir gern mal zeigen. Weißt du, ein Terrier mit Funkelaugen und ganz langem braunem Lockenfell! Der kann apportieren und Männchen machen und um sein Futter betteln und sonst noch alles Mögliche. Er gehört einem Bauern, weißt du, und der sagt, dass der Terrier ungeheuer nützlich und nicht mit Gold aufzuwiegen ist. Weil er nämlich alle Ratten weg fängt und … Ach, du meine Güte, jetzt habe ich dich wieder beleidigt!“ rief sie unglücklich, denn der Junge schwamm so hastig davon, dass er geradezu Wellen schlug.
„Liebe Maus“, rief Usagi flehend hinterher, „komm doch zurück, ich will auch kein Wort mehr über Hunde oder Katzen sagen, wenn du das nicht magst!“
Als der Junge das hörte, machte er kehrt und schwamm langsam zu Usagi zurück. Er hatte ein kreidebleiches Gesicht (wohl vor Angst! dachte Usagi) und stammelte: „Lass uns ans Ufer schwimmen, dort will ich dir meine Geschichte erzählen, damit du begreifst, warum ich Katzen und Hunde hasse.“
Es war auch höchste Zeit, an Land zu gehen, denn der See hatte sich inzwischen mit allerlei hineingefallenem Getier gefüllt – einer Ente und einem Pelikan, einem Papagei und einem jungen Adler und sonsitgen seltsamen Lebewesen. Entschlossen setzte sich Usagi an die Spitze der ganzen Gesellschaft und führt sie schwimmend ans Ufer.
Besetzung:
ALICE = Usagi
WEIßES KANINCHEN = Chibiusa
MAUS = Shingo
DarthBrook- Neuling
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Ort : Grand Tatooine Line
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